CD 100
Musikinstrumente des Ferdinandeums 7
Die Traversflöte, die Franz Krismer (1790-1847) um 1825 gebaut hat, ist bisher sein einziges nachweisbares Musikinstrument. Krismer hatte seine Werkstätte in Innsbruck. Sein Name scheint ab dem Jahr 1825 in den Taufbüchern der Pfarrkirche St. Jakob in Innsbruck auf, wo er als Drechslermeister bezeichnet ist; im Totenbuch von 1847 wird er schließlich als Mechaniker und Drechsler hier genannt. Jedenfalls umfaßte das breite Spektrum seiner Handwerkskunst auch die Fertigung von Musikinstrumenten. Seine bisher singulär erhaltene Traversflöte ist so gut wie im Originalzustand verblieben. Der Innsbrucker Instrumentenbauer Rudolf Tutz hat vor der Einspielung dieser CD die Flöte lediglich gereinigt, abgedichtet und den F-Heber ergänzt. Krismers Traversflöte ist ein typisches Instrument der Biedermeierzeit und offensichtlich von Wiener Vorbildern beeinflußt, wie besonders die Form des Mundlochs zu erkennen gibt. Die Flöte ist aus hellem Buchsbaumholz gefertigt und mit sechs offenen Löchern versehen. Bei vier weiteren Löchern sind Messingklappen angebracht, davon drei in Bocklagerung und eine in Wulstlagerung. Alle fünf Teile des Instruments weisen die Signatur Krismer/Innsbruck auf, darunter den Tiroler Adler mit Kränzlein. Der Tonumfang der Flöte reicht von d’ bis c’’’’, die Stimmtonhöhe ist a’ = 435 Hz. Das vor allem auch wegen seines ausgezeichneten Erhaltungszustandes besonders wertvolle Instrument wurde 1972 dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum von Univ.-Prof. Dr. Walter Senn geschenkt.
Die Werke der Tiroler Komponisten Michael Sebastian Pegger (1806 - nach 1883) und Johann Baptist Gänsbacher (1778-1844) stammen ungefähr aus der Entstehungszeit der Traversflöte von Krismer.
Track 1, 1:05
Vier Ländler
Michael Sebastian Pegger (1806-nach 1883)