CD 78

Tiroler Orchestermusik

Schützenaufzug zum Scheibenschießen, 1796 Aquatinta von A. Weger


Als Schützenfreuden/ein karakteristisches Ton-Gemälde/ für vollständiges Orchester mit obligatem Stutzen, Drommel u. Pfeifen/u. Anwendung zweier original Tiroler Melodien ... bezeichnete Johann Baptist Gänsbacher sein 1824 entstandenes Orchesterstück, das gewissermaßen ein klingendes Abschiedsgeschenk an Innsbruck darstellt, denn im gleichen Jahr trat er die Stellung des Domkapellmeisters zu St. Stephan in Wien an. Dieses originelle Bravourstück ist sicherlich ein ganz frühes Beispiel für die Gattung Symphonische Dichtung. Neben Ignaz Anton Ladurner (1766-1839) (vgl. CDs 71-74) und Silvio Lazzari (1857-1944) am Main, Leipzig, Berlin und (vgl. CD 88) ist Matthäus Hamburg. Überall feierte man Nagiller (1815-1874) der dritte sein großartiges Werk. Tiroler Komponist, der in Paris als Musiker Aufsehen erregte. Er gründete dort den MozartVerein und war am Conservatoire als Theorielehrer tätig. Dieses fundierte Können hatte er zunächst in Wien u.a. beim Vizehofkapellmeister Gottfried Preyer erworben, wo er bereits als junger Künstler einen Ersten Kompositionspreis erhielt. 1846 wurde Nagillers c-Moll-Symphonie in Paris unter seiner Leitung uraufgeführt und begeistert aufgenommen. Nach diesem Erfolg unternahm Nagiller Konzertreisen nach Köln, Frankfurt.

Matthäus Nagiller

Track 2, 1:46
Schützenfreuden
Joahnn Baptist Gänsbacher
(1778-1844)