CD 99
Musikinstrumente des Ferdinandeums 6
Die Geige, die Matthias Alban 1706 in Bozen gebaut hat, ist eine der besonderen Kostbarkeiten der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Dieses hervorragend schöne Meisterinstrument wurde 1966 aus Schweizer Privatbesitz erworben. Die Geige ist weitgehend im Originalzustand erhalten; lediglich der Hals wurde neu gefertigt, um den vermehrten Ansprüchen in der Tongebung zu entsprechen, die die meisten Komponisten nach 1800 verlangen. Matthias Alban, geboren 1621 in Kaltern, gestorben 1712 in Bozen, ist neben Jakob Stainer der berühmteste Tiroler Geigen- und Lautenmacher. Seine Instrumente galten im 18. Jahrhundert, neben denen Amatis und Stainers, als die besten, die man kannte; daher wurde sein Name auch vielfach mißbraucht und in Geigen angebracht, die nicht einmal von ferne an seine Arbeit erinnern. Sein bestes Modell nähert sich der Amati-Schule, ist aber meist sehr hoch gewölbt, mit hohen Zargen. Die Arbeit ist sehr sorgfältig, das Deckenholz besonders schön, der Boden meist schlichtes Ahornholz, der rötlich-braune Lack von italienischem Charakter. Wie auch Stradivari erreichte er erst in seiner zweiten Lebenshälfte die Höhe seiner Kunst. Im Ton kommen seine Instrumente jenen Jakob Stainers sehr nahe. Die Geige des Ferdinandeums ist von höchster Form- und Klangschönheit und ein absolutes Rarissimum. Aus gleichen Gründen wie bei der herrlichen Geige Jakob Stainers aus dem Jahre 1682 wurden auch zur klanglichen Demonstration dieses Meisterinstruments Violinsonaten von Ignaz Anton Ladurner (1766-1839) ausgewählt.
Track 1, 1:40
Sonate I in C-Dur
Allegro maestoso